Zwei Besuche von Vertretern des KTC-Kooperationsnetzwerkes in der Provinz Jiangxi boten die Gelegenheit, das Verständnis der chinesischen Gäste für die Tierhaltung in Deutschland sowie das berufliche Bildungswesen zu vertiefen und über die künftige Zusammenarbeit zu beraten. Vom 12. bis 14. Juni 2016 kam eine Delegation der Hochschule Yichun,...
Am 19.06. fand in Uelzen die Gründungsversammlung des Vereins „KTC - Verein für internationale Bildung in der Landwirtschaft“ statt, der sich der internationalen Zusammenarbeit in der Berufsbildung für landwirtschaftliche Arbeitskräfte verschrieben hat. Er wird damit die Arbeit von „KTC – Konsortium Tierwirt/in (China)“ fortsetzen. Das...
Vom 22. bis 25. September 2013 fand in Uelzen eine deutsch-chinesische Konferenz über Ausbildung in der Tierhaltung statt. Auf chinesischer Seite nahm eine Delegation unter der Leitung von Herrn Dai Xingzhao, dem Direktor des Office of the Mountain-River-Lake Development Committee der Provinz Jiangxi (MRLDO) an der Konferenz teil, auf deutscher...
„Natürlich haben wir die Herausforderung angenommen.“
Die Reise von zwei Fachschülern der Georgsanstalt nach China
Am 12. Mai 2013 traten wir eine besondere Reise an. Als Schüler der einjährigen Fachschule Georgsanstalt in Ebstorf flogen wir mit einer KTC-Delegation nach Nanchang, Volksrepublik China, um das dortige Projekt zu unterstützen.
Am Tag nach unserer Ankunft stellten wir bei einem Workshop mit MRLDO, Vertretern von Fachschulen und der Schweinehaltung das duale Ausbildungssystem in Deutschland vor und vertieften diesen Bericht mit Bespielen unserer eigenen Lehrzeit.
In der Diskussion sahen wir, wie schwierig das KTC-Projekt sein wird und auf wie viele Details zu achten ist, wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenarbeiten. Es wurden aber die Grundzüge der gemeinsamen Planung bestätigt. Vor allem wurde festgelegt, dass die Ausbildungen und Beratungen möglichst in den Betrieben stattfinden und vom Bedarf der Betriebe ausgehen sollen.
Am 15. Mai fuhren wir dann in etwa zwei Stunden zu der Schweinefarm von Herrn Lin. Der Betrieb hält momentan 900 produzierende Sauen mit Hilfe von 20 Angestellten. Der Sauenstall befindet sich noch im Aufbau mit dem Ziel von 2.400 Sauenplätzen und 5.000 Mastplätzen. Dies soll dann mit ca. 30 Angestellten bewältigt werden.
Wir analysierten am 15. und 16.05. die gesamte Anlage vom Deckzentrum und Abferkelstall bis hin zur Hygieneschleuse und der eigenen Futtermahl- und -mischanlage. Vor allem durch praktische Maßnahmen gelang es uns, das Vertrauen der Gastgeber zu gewinnen. So kastrierte Dieter Staack vor den Augen des Betriebsleiters und seiner Angestellten ein nur wenige Tage altes Ferkel und erläuterte dabei die Vorteile einer frühen Kastration. Als wir Änderungen an der sich noch im Bau befindenden Hygieneschleuse vorschlugen, wurden diese Vorschläge sofort an den herbeigerufenen Maurer weitergegeben.
Am 17. Mai reisten wir per Zug weiter nach Wuhan, um dort die CAHE, die größte Fachmesse rund um Tierhaltung in China, zu besuchen. Wir informierten uns über Lösungen, die auf die Region abgestimmt sind, und wir lernten Einiges über den Stand der Technik in der chinesischen Schweineproduktion. So fiel uns auf, dass einigen Ausstellern die Kompetenz für den Umgang mit den ausgestellten Stücken fehlte. Zum Beispiel waren dort Abruffütterungen aufgebaut, die gar nicht funktionieren konnten. Auf unserer Reise haben wir natürlich auch viel von der Landschaft gesehen. Bei Nanchang gab es auf dem Land nur sehr kleine Flächen, die die Bauern noch mit der Hand und Vieh bewirtschafteten. Erst am letzten Tag auf dem Weg zu einer Biogasanlage bei Wuhan haben wir größere Getreideflächen gesehen (1-3 ha Flächen), die dann auch mit Mähdrescher und Traktor bewirtschaftet wurden.Ungewohnt waren auch die Essgewohnheiten. Man kann morgens schon warme Nudeln oder Suppe essen. Auch Saft oder Wasser gab es nur warm, da Wasser immer abgekocht wird. Natürlich haben wir die Herausforderung angenommen und alles mit Stäbchen gegessen. Auch haben wir immer alle Gerichte probiert, die es gab. Auge und Geschmack lagen manchmal weit auseinander. Zum Beispiel schmecken Schweinepfoten, Schnecken und Hühnermägen gar nicht mal so schlecht. Es gab aber auch Momente mit negativen Überraschungen, z.B. beim Essen von 1000-jährigen Eiern.
Alles in Allem hatten wir eine sehr interessante Woche, in der wir viel gelernt haben, aber auch unsere Fähigkeiten einsetzen konnten.
Uelzen, 8.06.2013, Klaas Thömen und Cord Krüger